Lokal
Atelier
Auf den ersten Blick sieht man einen Strauss. In Wahrheit ist er eine Komposition aus Jahreszeit, Stimmung, Formgefühl und Respekt. Ich arbeite mit Materialien, die nicht gezähmt werden wollen. Sie bringen ihre eigene Zeit, ihre eigene Richtung, ihre eigene Zerbrechlichkeit mit.
Ich will dazu einladen, den Blumen zuzuhören, denn sie sprechen ihre ganz eigene Sprache. Zu spüren, wann ein Strauss getragen werden will – und wann er für sich stehen darf – und daraus ein Werk zu formen. Das ist meine Motivation. So entsteht etwas Einmaliges: ein florales Bild, das berührt. Eine Geste, entstanden aus dem Wunsch, die Sprache der Blumen zu übersetzen.
In meinem Schaffen versuche ich etwas eigentlich Unmögliches: Florale Kunst mit minimalem ökologischem Fussabdruck zu verbinden. Ich arbeite ausschliesslich mit Naturmaterialien. Denke durch Gräser, Äste und Samenstände das Saisonale weiter. Ich verzichte auf Plastik und orientiere mich wenn möglich an den Kriterien des Sustainable Floristry Networks.
Ich arbeite mit Blumen, die nach ökologischen Kriterien grösstenteils in der Schweiz angebaut werden – in der Nebensaison greife ich zusätzlich auf Anbieter aus Europa zurück, hauptsächlich aus Italien. Bei Blumen aus Übersee achte ich auf Umwelt- und Soziallabels. Florales, das ich nicht verkaufe, lasse ich trocknen und verarbeite es zu Trockensträussen und Kränzen. Diese Leidenschaft ist mit den Jahren gewachsen.
Diese Haltung bedeutet auch, neue Wege zu finden – und dabei konsequent zu bleiben. Die Kunst liegt nicht im Binden, sondern im Weglassen. So erst tritt das wahre Wesen zutage.